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Der KAISERPALAST


Begegnungen mit dem LICHT und der LIEBE GOTTES

 

 

 

 

Der Klang der Stille

22.12.05

Meine Mutter musste ausnahmsweise über Frankfurt fliegen und umsteigen, um an Weihnachten zu mir kommen zu können, wobei ihr allerdings in Frankfurt der Flieger vor der Nase weggeflogen ist. Durch die Verzögerung kam es, dass ich erst einige Stunden später, als geplant, am Nürnberger Flughafen war und durch eine zusätzliche Verspätung der umgebuchten Maschine trotzdem noch fast eine Stunde auf sie warten musste.


Als ich so dort in der Wartezone der Ankunftshalle saß, beobachtete ich in der Sitzreihe vor mir, eine Frau mit ihrem Sohn. Er war etwa 9 Jahre alt. Sie waren offensichtlich taub-stumm – und unterhielten sich mittels der Gebärdensprache.

Die Ankunftshalle war sehr voll von Menschen und es herrschte diese typische Hallenatmosphäre: man verstand nicht richtig ein Wort, aber es klangen von überall her leise Geräusche und Stimmen. Ich beobachtete, wie der Junge zu den Telefonen, in der Mitte des Eingangsbereiches, hinüberging. Er lief anders, als die anderen Leute.

Seine Schritte glitten nicht, sondern er stapfte damit regelrecht auf.

Während ich ihn beobachtete, hatte ich das Gefühl meinen Körper kurzzeitig zu verlassen und mich mit der Eigenschaft zu verbinden, wie und was der Junge „hörte“. Ich tauchte in seine Art der Wahrnehmung ein und war sehr erstaunt darüber: wie laut seine Welt war!

Ich hatte mir nie Gedanken darüber gemacht, wie Menschen, die taub sind, die Umgebung „hören“ – vielleicht, weil ich einfach annahm, sie sei absolut still. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Seine Welt ist wesentlich lauter, als die Welt, der Normal-Hörenden. Jeder Schritt, den er machte, war klar, laut und deutlich herauszuhören. Die Schritte der anderen Menschen waren leiser, und jeder Schritt klang ganz individuell anders.

Die automatischen Türen, die sich im Hintergrund auf und zu bewegten waren zu hören. Dies war ein summendes, scharrendes Geräusch, fast wie von Bienen. Ebenso konnte man das Rollen der Räder unter den Koffern der Reisenden heraushören.


Die gesamte Klang der Flughafenhalle erschien mir ähnlich einem Hallenbad: wenn ein Geräusch besonders laut heraus schallt und andere Geräusche dagegen unklar hallend verschwimmen. Die Art der Gebärdensprache, welche die Mutter mit ihrem Sohn verwendete, war wesentlich intensiver wahrzunehmen, als Worte je betont werden könnten.

Die beiden holten zusammen den Bruder des Jungen ab. Auch dieser sprach bei der Begrüßung in der Gebärdensprache und in der Unterhaltung von den dreien tauchte alles an sonst real hörbaren Geräuschen umher komplett unter. Sie waren vollkommen in ihrer Welt der HÖRENDEN!

Ich fand das Erlebnis höchst interessant und als ein WERTVOLLES GESCHENK freute ich mich, warten zu dürfen.

 

HYZARA

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